Neubau DRK
Neubau DRK, pixabay/Foto illustrativ

Ein geplanter Neubau des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Heidelberg steht weiter auf der Warteliste. Trotz abgeschlossener Planung fehlt bis heute die notwendige Förderzusage des Landes Baden-Württemberg. Der Bau auf dem ehemaligen NATO-Gelände in der Rudolf-Diesel-Straße ist dringend notwendig, doch ohne Landesmittel bleibt der Start blockiert. Betroffen sind nicht nur Arbeitsbedingungen, sondern auch die Einsatzfähigkeit in der gesamten Region.

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Hindernis Landesförderung trotz fertiger Pläne

Die neue Rettungswache des DRK soll auf einem 16.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen. Geplant sind dort unter anderem:

  • Fahrzeughallen für vier Rettungswagen und sechs Krankentransportfahrzeuge
  • Umkleide- und Ruheräume für rund 80 Einsatzkräfte
  • Verwaltungs- und Schulungstrakte sowie Katastrophenschutzhallen
  • Werkstätten und zentrale Lagerflächen

Trotz dieser konkreten Planung kann der Bau nicht beginnen, weil die Fördermittel des Landes fehlen. Der Antrag wurde mehrfach gestellt, zuletzt im März 2025. Die Stadt Heidelberg beziffert die Baukosten auf etwa 19 Millionen Euro. Ohne staatliche Hilfe ist das Projekt nicht realisierbar, wie Oberbürgermeister Eckart Würzner betont. Frühester Baubeginn wäre im Sommer 2026 – aber nur bei positiver Förderentscheidung im Herbst 2025.

Bestehende Gebäude stark sanierungsbedürftig

Die aktuelle DRK-Kreisgeschäftsstelle stammt aus den 1970er Jahren. Zahlreiche Mängel beeinträchtigen den Betrieb:

  • Regelmäßige Wasserschäden
  • Unzureichende Dämmung
  • Überhitzte Räume im Sommer, Heizungsausfälle im Winter
  • Zu wenig Arbeitsplätze für rund 200 Beschäftigte

Caroline Falk, Geschäftsführerin der DRK-Kreisstelle Rhein-Neckar, weist auf unzumutbare Zustände hin. Die Infrastruktur sei veraltet und überlastet. Auf dem neuen Gelände soll sich die Mitarbeiterzahl verdreifachen.

Druck durch wachsende Einsatzzahlen

Mehr als 52.000 Einsätze jährlich verzeichnet das DRK Rhein-Neckar. Die Nachfrage steigt – gleichzeitig der Bedarf an Personal und Fahrzeugen. Auch der Katastrophenschutz ist betroffen. Heidelberg übernimmt Verantwortung für einen Großteil Nordbadens.

Derzeit betreibt das DRK zwei Einsatzeinheiten ohne staatliche Zuschüsse. Eine dauerhafte Lösung ist laut Falk nicht mehr tragbar. Der Neubau wäre ein Schritt zur langfristigen Sicherung der Versorgung in der Region.

Stadt und DRK fordern schnelle Entscheidung

Die Unsicherheit über die Förderzusage gefährdet nicht nur die Bauplanung, sondern auch die Versorgungssicherheit. Stadt und DRK appellieren an das Land Baden-Württemberg, das Projekt als Priorität einzustufen. Ein weiteres Hinauszögern könnte Folgen für den Rettungsdienst in der gesamten Region haben.

 Quelle: SWR