Am 4. Juni geht in Heidelberg ein bedeutendes Infrastrukturprojekt an den Start. Unter dem neu gestalteten Europaplatz stehen ab diesem Tag rund 1.100 öffentliche Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die Anlage ist Teil der Stadtteilentwicklung Bahnstadt und wurde unterhalb des zentralen Verkehrsknotenpunkts gebaut. Der Europaplatz selbst wurde bereits im September 2024 offiziell eingeweiht.
Inhaltsverzeichnis:
- Fahrradparkhaus unter dem Europaplatz in Heidelberg
- Angebote für besondere Fahrradtypen und E-Bikes
- Einnahmen und Kostenstruktur
- Weitere Ausbaupläne am Hauptbahnhof
Fahrradparkhaus unter dem Europaplatz in Heidelberg
Das Fahrradparkhaus unter dem Europaplatz bietet insgesamt 1.600 Stellplätze, von denen rund 1.100 öffentlich nutzbar sind. Es befindet sich in einer Tiefgarage direkt am Heidelberger Hauptbahnhof. Aktuell werden letzte Restarbeiten abgeschlossen, bevor die Fläche vollständig freigegeben wird. Der Zugang erfolgt bequem über eine eigene Rampe, die direkt vom Europaplatz ins Parkhaus führt. Das Angebot richtet sich besonders an Pendler und Besucher der Innenstadt.
Nutzer können ihr Fahrrad dort in den ersten 24 Stunden kostenlos abstellen. Ab dem zweiten Tag fällt ein Entgelt von 1 Euro pro Tag an. Eine Jahreskarte kostet maximal 100 Euro. Diese Preise hatte der Gemeinderat der Stadt Heidelberg in seiner Sitzung am 9. April beschlossen. Den Betrieb übernimmt die Stadtwerke Heidelberg Garagen GmbH.
Angebote für besondere Fahrradtypen und E-Bikes
Im Parkhaus finden auch Lastenräder und Sondermodelle ausreichend Platz. Die Fahrradständer wurden entsprechend ausgelegt. Für Nutzer von Elektrofahrrädern gibt es Ladepunkte in Spinden in Richtung Max-Planck-Ring. Zusätzlich zur Unterstellmöglichkeit bietet die Anlage weitere Infrastruktur:
- Eine Toilette in unmittelbarer Nähe
- Geplante Eröffnung einer Fahrradwerkstatt durch das Inklusionsunternehmen ifa GmbH
- Videoüberwachung zum Schutz der abgestellten Fahrzeuge
Bereiche für Mitarbeitende der umliegenden Firmen und Hotelgäste sind separat reserviert und nicht öffentlich zugänglich.
Einnahmen und Kostenstruktur
Die Stadt Heidelberg erwartet jährliche Einnahmen in Höhe von rund 45.000 Euro durch die Nutzung der Fahrradstellplätze. Weitere 5.000 Euro sollen durch die Toilettennutzung erzielt werden. Dennoch bleibt der Betrieb nicht vollständig kostendeckend. Erhebliche städtische Zuschüsse werden für den langfristigen Betrieb notwendig sein. Die Vertragsverhandlungen zwischen der Gustav Zech Stiftung Management GmbH als Eigentümerin, der Stadt Heidelberg als Mieterin und der Stadtwerke Heidelberg als Betreiberin befinden sich in der finalen Phase.
Weitere Ausbaupläne am Hauptbahnhof
Ein zweites Fahrradparkhaus ist bereits in Planung. Im Frühjahr 2026 soll auf der Nordseite des Hauptbahnhofs an der Kurfürsten-Anlage eine weitere Anlage mit 730 Stellplätzen entstehen. Damit verfolgt die Stadt Heidelberg das Ziel, den Radverkehr dauerhaft zu stärken und den öffentlichen Raum effizienter zu gestalten. Durch die neue Struktur sollen insbesondere Gehwege und Plätze vom Abstellen einzelner Fahrräder entlastet werden.
Quelle: MANNHEIMER MORGEN