Mobilität in Städten
Mobilität in Städten, Foto: pixabay

Heidelberg zeigt deutschlandweit niedrigsten Anteil an Autoverkehr. Eine aktuelle Untersuchung der Technischen Universität Dresden zur städtischen Mobilität liefert dazu aussagekräftige Daten. Die Stadt am Neckar überzeugt mit einem besonders hohen Anteil an Fuß- und Radverkehr.

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Heidelberger Fußgänger und Radfahrer dominieren den Stadtverkehr

83 Prozent der Alltagswege in Heidelberg werden zu Fuß, mit dem Rad oder dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt. Damit liegt die Stadt im bundesweiten Vergleich an der Spitze. Besonders hervorzuheben ist der geringe Anteil des motorisierten Individualverkehrs. Mit nur 16,7 Prozent ist dieser deutschlandweit der niedrigste Wert.

Am Tag der Datenerhebung waren 92,4 Prozent der Heidelberger mobil. Im Durchschnitt legte jede Person 3,7 Wege pro Tag zurück. Die mittlere Wegelänge betrug 5,3 Kilometer, die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 16 Kilometern pro Stunde. Das spricht für eine kompakte Stadtstruktur und kurze Distanzen im Alltag.

Starker Rückhalt für Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr

Heidelberg investiert gezielt in Radwege und öffentliche Verkehrsmittel. Der Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain betont die Bedeutung der Ergebnisse für zukünftige Maßnahmen. Die Stadt plant hohe Investitionen in den Ausbau sicherer Radinfrastruktur.

Im Stadtgebiet werden 38 Prozent der Wege mit dem Fahrrad, 33 Prozent zu Fuß und 12 Prozent mit dem ÖPNV bewältigt. Nur 17 Prozent der Wege entfallen auf Autos. Zum Vergleich: In Städten ähnlicher Größe liegt der Pkw-Anteil oft bei über 30 Prozent. Die Mobilität ist breit aufgestellt – 55 Prozent der Bürger nutzen mindestens zwei Verkehrsmittelarten pro Woche.

Weniger Autos, mehr Fahrräder in den Haushalten

In Heidelberg besitzen nur 36,8 Prozent der Haushalte ein Auto, während es bundesweit 23 Prozent sind. Im Schnitt entfallen auf jeden Haushalt 0,8 Autos, jedoch 1,9 Fahrräder. Der Anteil an Elektrofahrrädern beträgt 12,4 Prozent, während nur 5,8 Prozent der Pkw elektrisch angetrieben sind.

Auch die Altersgruppen sind mobil: Menschen zwischen 15 und 64 Jahren legen durchschnittlich 3,8 Wege täglich zurück, Seniorinnen und Senioren 3,6 Wege. Die Zahlen zeigen, dass Mobilität in Heidelberg generationenübergreifend funktioniert.

Hohe Zufriedenheit trotz Kritik am Autoverkehr

87 Prozent der Heidelberger gehen gerne zu Fuß, 77 Prozent nutzen gerne das Fahrrad. Die Zufriedenheit mit der Verkehrssituation für aktive Mobilität ist hoch. Der Autoverkehr erhält dagegen nur eine durchschnittliche Bewertung.

Die Stadt Heidelberg sieht in der Studie eine Bestätigung ihres Mobilitätskonzepts. Potenzial gibt es noch beim öffentlichen Nahverkehr und der Elektromobilität. Doch die Richtung ist klar: Nachhaltige Fortbewegung prägt den Alltag in Heidelberg.

Quelle: HEIDELBERG24