Neues Wohnheim in Heidelberg
Neues Wohnheim in Heidelberg, pixabay/Foto illustrativ

Die Stadt Heidelberg schafft neuen Wohnraum für dringend benötigte Arbeitskräfte. In einem umgebauten früheren Studierendenwohnheim im Mark-Twain-Village leben seit Kurzem zwölf Fachkräfte. Das vierstöckige Gebäude bietet insgesamt 68 möblierte Zimmer und soll helfen, den Fachkräftemangel in der Region zu mildern. Neben dem bereits bezogenen Haus ist ein zweites Wohnheim für Auszubildende in Planung.

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Mark Twain Village wird zu neuem Wohnstandort für Arbeitskräfte

Im Heidelberger Stadtteil Südstadt wurde ein ehemaliges Studierendenwohnheim vollständig zum Fachkräftehaus umgebaut. Die Zimmer befinden sich auf einem früheren US-Kasernengelände. Betrieben wird die Unterkunft von der stadteigenen Tochtergesellschaft "Heidelberger Dienste gGmbH" (HDD).

Die Zimmer sind rund 20 Quadratmeter groß und vollständig möbliert. Zur Ausstattung gehören Bett, Schreibtisch, Küchenzeile sowie ein Ankleidebereich. Zwei Zimmer teilen sich jeweils ein Bad. Die monatliche Miete beträgt pauschal 600 Euro, inklusive aller Nebenkosten und Internet. Einzelpersonen können die Zimmer nicht mieten. Nur Heidelberger Unternehmen sind berechtigt, diese als Übergangslösung für ihre neuen Mitarbeitenden zu buchen.

Zwölf Fachkräfte bereits eingezogen

Aktuell wohnen bereits zwölf Personen im neuen Wohnheim. Einer der ersten Bewohner ist ein 46-jähriger Mann aus Athen, der derzeit von der Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH (rnv) zum Busfahrer ausgebildet wird. Die Unternehmen erhalten so die Möglichkeit, ihren neuen Mitarbeitenden einen bezahlbaren Start in Heidelberg zu ermöglichen. Zu den ersten Mietern gehören unter anderem:

  • Thoraxklinik Heidelberg
  • SRH Klinik
  • Atlantic Hotel
  • Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH

Die Mietkosten werden direkt mit dem Gehalt verrechnet. Dadurch bleibt der Einzug für die Beschäftigten unkompliziert.

Zweites Wohnheim für Auszubildende folgt im Herbst

Ein weiteres Wohnheim entsteht derzeit aus einem zweiten ehemaligen Studierendenwohnheim. Hier werden etwa 70 Einzimmerwohnungen für Auszubildende geschaffen. Die monatliche Warmmiete wird voraussichtlich 500 Euro betragen. Die Eröffnung ist für September geplant.

Auch dieses Projekt wird von der Heidelberger Dienste gGmbH betreut. Ziel ist es, Mitarbeitende aus unterschiedlichen Branchen wie Handwerk, IT, Pflege oder Erziehung unter einem Dach zu vereinen. Die durchschnittliche Wohndauer wird auf etwa 18 Monate geschätzt.

Übergangslösung für einen besseren Start

Die Wohnheime sollen neuen Arbeitskräften und Auszubildenden den Einstieg erleichtern. Laut Nadine Hülden, Geschäftsführerin der HDD, geht es darum, Ankommenden Raum zum Vernetzen und Orientieren zu geben. Nach dem Einzug haben sie die Möglichkeit, langfristig eine eigene Wohnung in Heidelberg zu finden.

Für Familien sind die Wohnheime nicht geeignet. Aufgrund der Ein-Zimmer-Struktur können nur Einzelpersonen einziehen. Mit diesem Modell will die Stadt Heidelberg aktiv dem Fachkräftemangel begegnen und Unternehmen bei der Personalgewinnung unterstützen.

 Quelle: SWR